„Chemie allein vollbringt keine Wunder. Es sind Praxis-Know-how und Prozesskenntnisse, die unseren Kunden helfen, Herausforderungen zu lösen: zu verstehen, welches chemische Produkt zu verwenden ist, welche Menge und wo es im Prozess dosiert werden sollte und welche Anpassungen an anderer Stelle vorzunehmen sind… Selbst ein qualitativ hochwertiges Produkt versagt, wenn es nicht ordnungsgemäß angewendet wird“, betont Zabihian.
Für Mari Zabihian sind die modernen digitalen Dienstleistungen, welche Daten und prädiktive Analysen kombinieren, maschinelles Lernen und KI-Technologien nutzen, ein Mittel, dieses tiefgreifende Fachwissen auf das nächste Niveau zu heben und es zu nutzen, damit Hersteller von Zellstoff, Papier, Karton und Papiertaschentüchern effizientere Prozesse betreiben können.
„Es geht um das Finden der optimalen Einstellung, des schmalen Betriebsfensters mit genau den richtigen Parametern, mit dessen Hilfe Papierhersteller das Beste aus ihren Papiermaschinen herausholen können. Die neuen Lösungen schaffen Transparenz und erhöhen das Verständnis für den komplexen Papierherstellungsprozess.“
Das Wesen des Papierherstellungsprozesses liegt laut Mari Zabihian in der ständigen Veränderung. Auch die wichtigsten Rohstoffe – Holzfasern und Wasser – beeinflussen den Papiermaschinenbetrieb, und darüber hinaus gibt es im Prozess unzählige Abhängigkeiten, Verzögerungen und Nebeneffekte. Es ist nicht verwunderlich, dass, bei all der in einer modernen Papierherstellungsanlage bereits im Einsatz befindlichen Automatisierung und Prozesssteuerung, die Chemie der Bereich ist, der bisher davon weitgehend unberührt blieb.
Mit diesem Service können wir den Betreibern Informationen zur Verfügung stellen, die bei der Entscheidungsfindung helfen, um Prozessunterbrechungen sowie die Produktivität bzw. Produktqualität beeinträchtigende Probleme mit der Lauffähigkeit zu verringern.
Befähigung der Betreiber von Papierproduktionsstätten
Einer der neuen digitalen Dienste, die Daten in Mehrwert für Papierhersteller verwandeln, ist der in Zusammenarbeit von Kemira und SimAnalytics angebotene KemConnect™ Harmonizer. Er kombiniert Erkenntnisse zu chemischen und mechanischen Aspekte des Papierherstellungsprozesses, was Transparenz und Vorhersagbarkeit und damit eine stabilere Produktion und höhere Maschineneffizienz schafft.
„Es ist vor allem ein Hilfsmittel, das für Betreiber in Produktionsstätten entwickelt wurde und sich rund um die Uhr in der Leitwarte einsetzen lässt“, betont Zabihian. „Mit diesem Service stellen wir Betreibern Informationen zur Verfügung, mit denen sie Entscheidungen treffen können, um Prozessunterbrechungen und Probleme mit der Lauffähigkeit zu verringern, die sich auf Produktivität oder Produktqualität auswirken und diese beeinträchtigen könnten. Dieser Aspekt begeistert mich wirklich.“
Der digitale Dienst warnt Betreiber vor Abweichungen in der Prozessharmonie und liefert verwertbare Informationen zur Minderung des entstehenden Risikos, aber Menschen spielen beim Durchführen der erforderlichen Maßnahmen eine Schlüsselrolle. „Die Algorithmen und Modelle maschinellen Lernens tragen zur Wissenserweiterung des Werkspersonals bei, und umgekehrt lernen die Algorithmen auch von dem erfahrenen Werkspersonal „, so Zabihian. Sie sieht darin einen Wandel der Arbeitskultur. „Es ermöglicht einen Wissenstransfer und trägt dazu bei, dass der Papierherstellungsprozess in der Produktionsanlage einheitlich abläuft und beste Praktiken der verschiedenen Bedienerschichten voll zum Tragen kommen.“
Von Vermutungen zum vollen Überblick
Während ihrer über 20-jährigen beruflichen Laufbahn arbeitete Mari Zabihian in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Kemira an Themen wie Wasseraufbereitung, Ablagerungskontrolle und dem Einsatz von Chemikalien in der Masseabei der Papierherstellung, bevor sie ihre derzeitige Tätigkeit mit Schwerpunkt auf digitalen Produkten und Dienstleistungen übernahm.
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Kemira die Möglichkeit hat, sich gemäß eigener Interessen weiterzuentwickeln. Ich bin von inspirierenden Menschen umgeben, die in ihren jeweiligen Bereichen über fundiertes Fachwissen und jahrzehntelange Erfahrung verfügen und die Chance ergreifen, sich an einem neuen Projekt zu beteiligen und das Neueste auf dem Gebiet in Erfahrung zu bringen. Das ist ein großer Vorteil für uns, wenn wir für Kunden neue Lösungen entwickeln“, lobt Zabihian und sagt, dass ihr bei der Arbeit bei Kemira das Gefühl einer wirklich internationalen und multikulturellen Gemeinschaft am besten gefällt.
Kemira entwickelt seit Jahren Mess- und Überwachungstechnologien für wichtige Anwendungen der Papierherstellungschemie, die Transparenz in Echtzeit, höhere Qualität und optimale Leistungskontrolle ermöglichen. Mari Zabihian war auch an der Entwicklung einer solchen Technologie zur Fixierung und Ablagerungskontrolle (Kemira Flyto) beteiligt. Diese liefert einen aktuellen Überblick über hydrophobe Partikel und ihre Agglomerationsneigung in der Nasspartie einer Papiermaschine und hilft beim Vermeiden von Ablagerungsproblemen und mangelhafte Maschinenlauf.
„Flyto ist ein Beispiel für die einzigartige, spezialisierte Technologie, die wir anbieten, damit unsere Kunden optimierte Chemiekalienkontrolle und Leistung auch als Online-Tool nutzen können. Dies ist das Fundament für die komplexeren prädiktiven Dienste. Durch effiziente Kombination dieser Daten und gesammelten Erkenntnisse mit anderen Leistungs- und Zustandsdaten lassen sich chemiebezogene Phänomene, die früher verborgen blieben oder nur eine Vermutung darstellten, genau erkennen“, so Zabihian weiter.
„Es ist schwer, sich nicht für die Möglichkeiten zu begeistern: Es fühlt sich an, als hätte man ein neues Paar Augen zum Untersuchen der komplizierten Chemie in der Papierherstellung!“
Ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft
Wie der Name schon sagt, besteht das Ziel der prädiktiven Analyse oft im Verhindern kostspieliger Störungen wie Maschinenstillstände und Qualitätsmängel. Mari Zabihian unterstreicht auch, wie wichtig es ist, die Gründe für die Zeiträume zu verstehen, in denen der Papierherstellungsprozess reibungs- und problemlos verlaufen muss.
„Prozesseffizienz geht mit effektiver Nutzung von Ressourcen und nachhaltigerem Betrieb einher. Ein stabiler und vorhersehbarer Papierherstellungsprozess ermöglicht es, sich auf die Verringerung des Verbrauchs von Energie, Wasser und Faser bzw. des Abfalls zu konzentrieren, um eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Die Transparenz, die die neuen Instrumente und Dienste bieten, spielt eine Schlüsselrolle, wenn wir mit unseren Kunden auf diese Ziele ohne Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit hinarbeiten. Für mich ist das der Weg, um konkret zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, und zwar über die Prozesse unserer Kunden.“